RWA Anlagen, nützlich oder überflüssig?

Ein Rauchabzug ist ein wesentliches Element des vorbeugenden Brandschutzes und des Personenschutzes. Bei einem Brand entstehen zum Großteil Wärme, Rauch und heiße Brandgase. Der Rauchabzug ist vom Wärmeabzug zu unterscheiden. Er leitet Rauch, der im Brandfall entsteht, aus dem Inneren eines Gebäudes nach außen ab. 

Verschiedene Ausführungen 

Maschinelle und natürliche Anlagen 

Man unterscheidet maschinelle und natürliche Abzugsanlagen: Maschinelle Anlagen führen die Verbrennungsprodukte über Ventilatoren ab. Bei natürlichen Anlagen gelangen die Verbrennungsprodukte über Öffnungen, wie Dach- oder Wandöffnungen oder auch Fenster gefahrlos ins Freie.

Bei maschinellen Anlagen gibt es allerdings einen Nachteil, ohne nachströmende Luft kann keine wirksame Abführung der Schadgase erfolgen.  Die Nachströmung kann über Öffnungen in den Außenwänden oder Ventilatoren realisiert werden. Bei maschinellen Abzugsanlagen ist insbesondere darauf zu achten, dass der durch die Absaugung entstehende Unterdruck im Raum nicht zu hoch liegt und die Türöffnungskräfte einschließlich der Wirkung der Türschließer nicht den Grenzwert überschreiten.

Rauchschutz-Druckanlagen

Rauchschutz-Druckanlagen (RDA) dienen zur Rauchfreihaltung von Flucht- und Rettungswegen wie innenliegende Treppenräume, Feuerwehraufzüge, Sicherheitstreppenräume oder Rettungstunnel mit Funktionserhalt. Nach der Alarmauslösung durch einen Brandmelder oder einer Handauslösung läuft ein Zuluftventilator an. So erzeugt die Rauchschutz-Druckanlage eine Durchspülung des Flucht- und Rettungsbereichs mit frischer Außenluft. Zusätzlich wird durch Überdruck und Luftströmung ein Eindringen von Rauch verhindert. 

Aufgaben und Schutzziele von RWA 

Das Wirkungsprinzip einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage beruht auf dem natürlichen Rauchabzug infolge thermischen Auftriebs durch Öffnungen im Dach oder in der Fassade. Sie bieten dadurch die Möglichkeit Gebäude während eines Brandereignisses möglichst rauchfrei und damit lebensrettend zu halten und gleichzeitig die Gebäudekonstruktion durch eine gezielte Wärmeabführung thermisch zu entlasten. Während es bei der Rauchfreihaltung in erster Linie darum geht den Personenschutz durch Erhalt von ausreichenden Sichtbedingungen zu gewährleisten, geht es bei der Wärmeabführung primär um den Gebäudeerhalt bzw. die Sicherheit der Feuerwehr beim Löschen.

Wird der Rauch nur durch große turbulente Ventilation verdünnt, kann zwar die Hitzebelastung reduziert werden, die Rauchausbreitung nimmt aber zu. Mit Rauch-Differenzdruckanlagen (RDA) können Räume (z.B. Sicherheitstreppenräume) vor dem Eindringen von Brandrauch geschützt und rauchfrei gehalten werden.

Die durch Zerstörung „geöffneten“ Wärmeabzüge wirken erst in einer späteren Brandphase, verlängern durch ihre Energieabführung aber die Widerstandszeit der Gebäudekonstruktion. Jedes dieser Systeme erfordert andere Produkte und eine spezielle Auslegung.

Arten von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen 

natürliche Rauchabzugsanlagen (NRA)

maschinelle Rauchabzugsanlagen (MRA)

Rauch-Differenzdruckanlagen (RDA)

Garagenentrauchungen

Aufzugsschachtentrauchungen

Wärmeabzüge (WA)

Fazit

Rauch- und Wärmeabzugsanlagen können im Ernstfall Leben retten und Personen ohne weitere Schäden aus einem verqualmten Gebäude befreien. Um also die anfängliche Frage zu beantworten: RWA Anlagen sind sehr nützlich und manchmal auch überlebenswichtig. 

Schreibe einen Kommentar