Wie funktioniert eine RWA Anlage und welche Unterschiede gibt es?

Die RWA Anlage (Rauch-Wärme-Abzugsanlage) ist dem baulichen, vorbeugenden Brandschutz zuzuordnen und hat sowohl in den Feuerwehr-Laufkarten, wie auch in den Flucht- und Rettungsplänen eingezeichnet zu sein. Die RWA Anlage besteht aus mehreren Teilen (unter anderem Auslöse- und Bedienelemente, Rauchschürzen, Zuluftleitungen, etc.) und kann über verschiedene Wege angesteuert werden. Diese Unterschiede betreffen überwiegend die NRWGs, natürliche Rauch-Wärme-Abzugs-Geräte in der Gebäudehülle.

Funktionsweise der RWA Anlage

Bei einem Brand entsteht nahezu immer giftiger Rauch, der sich unter der Decke sammelt und den Raum von oben her füllt, sodass eine sichere Flucht der Personen erstens durch die eingeschränkte Sicht und zweitens durch die Atemschwierigkeiten nicht mehr möglich ist. Die RWA öffnet bei Aktivierung angeschlossene Luken, sodass der Rauch aus dem brennenden Gebäude austreten kann. Das Ableiten von Rauch und Wärme soll auch den Feuerwehren eine effiziente Brandbekämpfung ermöglichen. Darüber hinaus sind RWAs häufig mit Sprinkleranlagen kombiniert. Denken Sie an das Brand-Dreieck: Was braucht es, damit ein Feuer entsteht? Sauerstoff, brennbares Material und eine Zündquelle bzw. die entsprechende Temperatur, bei der Materialien auch ohne Kontakt mit Feuer oder Funken zu brennen beginnen. Durch den Wärmeabzug wird versucht, diese Zündquelle auf noch intaktes Inventar zu unterbinden.

Die pyrotechnische Rauchabzugsanlage

Die pyrotechnische Rauchabzugsanlage hat in der Regel auch elektrische Komponenten, beispielsweise Druckknopfmelder. Wird die Einheit angesteuert, zündet unter der Lichtkuppel ein Sprengsatz, wodurch die Klappe aufgeschossen wird. Die auch als „Rasant-Öffner“ bezeichnete RWA Anlage ist zwar äußerst effektiv, aber in der Wartung kostenintensiv. Nach einem Fehlalarm kann die pyrotechnische Rauchabzugsanlage nicht ohne fachkundige Unterstützung in den Ursprungszustand zurückversetzt werden.

Die pneumatische Rauchabzugsanlage

Die pneumatische Rauchabzugsanlage ist üblicherweise nicht zwingend an die Brandmeldeanlage gekoppelt. Sie kann unabhängig der Spannungsversorgung auch manuell ausgelöst werden und dient somit auch der Lüftung während des Alltagsbetriebes. Im Ernstfall registrieren Thermosensoren den plötzlichen Temperaturanstieg, wodurch eine Glasphiole zerbirst, wie Sie es von den Sprinkleranlagen her kennen. Dadurch wird eine CO2-Kartusche geöffnet, die wiederum den Kolben der Lichtkuppeln anströmt, um sie somit zu öffnen. Möchten Sie eine pneumatische Rauchabzugsanlage resetten, müssen Sie lediglich die Lichtkuppeln manuell schließen, eine Kartusche einsetzen und den Thermoauslöser austauschen.

Die elektrische Rauchabzugsanlage

Bei der elektrischen Rauchabzugsanlage handelt es sich um das i-Tüpfelchen im Bereich der der RWA Anlage. Auch hier haben Sie die Möglichkeit, die Lüftungsklappen ohne Ernstfall anzusteuern und somit für ein kontinuierlich gutes Klima zu sorgen. Zusätzlich können beispielsweise Regensensoren integriert werden, die ein automatisches Schließen der Lichtkuppeln bei Regen ermöglichen, um Wasserschäden zu vermeiden. Die elektrische Rauchabzugsanlage muss nicht eigens zurückgesetzt werden, allerdings ist auch im Brandfall eine funktionierende Stromversorgung notwendig.

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