Photovoltaik-Freiflächenanlagen – ein Baustein für die Energiewende

Die Photovoltaik (PV) hat sich in den letzten Jahren als eine wichtige Säule der deutschen Energiewende etabliert. Neben den PV-Dachanlagen gibt es auch immer mehr PV-Freiflächenanlagen in Deutschland. Im Gegensatz zu Dachanlagen werden Freiflächenanlagen auf ungenutzten oder weniger genutzten Freiflächen wie stillgelegten Deponien, ehemaligen Industriebrachen oder landwirtschaftlichen Flächen installiert. Ihre Kapazität ist oft wesentlich höher als die von Dachanlagen, da sie auf größere Flächen ausgedehnt werden können.

Die Entwicklung der PV-Freiflächenanlagen in Deutschland wurde ursprünglich durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert, das einen festen Abnahmepreis für Solarstrom garantiert. Seit einigen Jahren werden die meisten neuen PV-Freiflächenanlagen allerdings im Rahmen von Ausschreibungen vergeben, bei denen der günstigste Anbieter den Zuschlag erhält.

Allerdings gibt es auch zunehmend PV-Freiflächen-Projekte, die außerhalb des EEG realisiert werden. Dabei kommen sogenannte Power Purchase Agreements (PPAs) zum Einsatz. Diese direkten Stromabnahmeverträge zwischen dem Erzeuger und dem Endabnehmer bieten sowohl für den Produzenten als auch für den Verbraucher erhebliche Vorteile. Sie können langfristige Preisstabilität gewährleisten und gleichzeitig den Erzeuger vor Preisrisiken schützen. Für den Endabnehmer bedeutet dies oft eine grünere und preiswertere Energiequelle. Diese Art der Verträge fördert die Investition in PV-Freiflächenanlagen, da sie eine stabile Einnahmequelle darstellen.
Im November 2022 wurde z.B. der Solarpark Zobersdorf/Bad Liebenwerda als sogenanntes PPA-Projekt fertiggestellt. Unter Federführung der Baywa re hat diese zusammen mit der PV-Projektentwicklungsfirma 30° Solar aus Berlin das Projekt geplant, realisiert und umgesetzt.

In Bezug auf die Umwelt hat die Installation von PV-Freiflächenanlagen sowohl Vor- als auch Nachteile. Auf der positiven Seite tragen sie zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei, da sie im Betrieb keinen Kohlendioxid ausstoßen. Sie tragen auch zur Diversifizierung des Energiemixes bei und machen Deutschland unabhängiger von fossilen Brennstoffen.

Auf der anderen Seite gibt es Bedenken hinsichtlich des Flächenverbrauchs von PV-Freiflächenanlagen. Sie können in Konflikt mit der Landwirtschaft oder dem Naturschutz stehen. Daher wird immer häufiger auf „Agri-Photovoltaik“ gesetzt, einer Kombination aus Solarstromproduktion und landwirtschaftlicher Nutzung, um eine Doppelnutzung der Fläche zu erreichen.

Die Zukunft der PV-Freiflächenanlagen in Deutschland hängt von vielen Faktoren ab, darunter die Entwicklung der Kosten für Solarmodule, die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die gesellschaftliche Akzeptanz und die weiteren Möglichkeiten für PPAs. Trotz der Herausforderungen haben sie das Potenzial, einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele Deutschlands zu leisten.

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