Neuer Bischof am Hofe, was macht er da?

hofkirche-419348_640Ein neuer katholischer Bischof in Dresden-Meißen. Zeitgleich wurde die Ernennung von 63-Jährigen Weihbischof Münsters, zum Bischof an der Dresdener Hofkirche bekanntgegeben. Heinrich Timmerever kommt nach eigenen Angaben als „Lernender“ der „Neuer kennenlernen möchte“. Er freut sich auf Gesprächspartner und künftige Aufgaben. Welche Aufgaben hat ein Bischof?

Was macht eigentlich ein katholischer Bischof

Die Welt ist in unzählige (naja tausende) Bistümer aufgeteilt. Was macht aber so ein Bischof in einem Bistum? Wie der aktuelle Weihbischof Münsters schon anmerkte – er redet! Viel! Man kann Ihn um Hilfe bitten, das tun viele. Aus Deutschland und auch aus vielen anderen Orten dieser Welt. Öfter als fremde kommen aber sicher Priester und Menschen aus dem Bistum.

Samstags bereitet er den Gottesdienst vor, den er idR am Sonntag hält. Wieder klingt es nach reden. Er hat Sekretärinnen und Haushälterin, ein echter Ritter kämpft mit Drachen…. naja in diesem Falle spricht er. Er lernt viele Leute kennen und das erwähnte Heinrich Timmerever auch. Er freut sich darauf, vielleicht weil er in Münster so viele kennt. Hier kann man neue Menschen kennenlernen, neue Gesprächstpartner finden. Reden macht müde und wenn wir über die Rente mit 67 klagen (in vielen Berufen ganz sicher zurecht), so arbeitet ein Bischof, bis er 75 Jahre alt ist. Dann hört er auf. Den Titel Bischof behält er, wie einen kleinen Lohn. Oft hat er ein passendes Gewandt – manchmal auch förmlich in Anzug, nur selten wird man ihn in Jeans, Tshirt oder Jogginghose sehen. Um ein Bischof zu werden, da sollte man ersteinmal ein Priester sein. Denn in der Regel wird ein solcher eben dann zum Bischof ernannt, wenn eine Stelle frei wird. Ernennung erfolgt über Vorschläge aus dem Bistum. Nun wird gerade nicht die Stelle in Dresden frei, aber die in Münster. Bleibt noch abzuwarten, welcher Priester diesen Posten übrnimmt.

Was machte Bischof Timmerevers um Bischof in Dresden zu werden?

Er kommt auf jeden Fall schonmal zum Deutschen Katolikentag in den Freistaat. Der Amtsantritt selbst ist noch nicht fix terminiert. Die Ernennung geht auf einen Vorschlag des Domkapitels des Bistums Dresden-Meißen zurück. Er gilt als wertkonservativ (suprise), aber nicht streng dogmatisch (whatever). So hatte er etwa öffentlich erklärt, dass er bei der Eucharistiefeier nicht nach der Konfession der Menschen frage.

Timmerevers wurde am 25 August 1952 in Garrel-Nikolausdorf geboren (da ist der Werdegang vorprogrammiert). Nach dem Theologiestudium (und Philosophie) erhielt er die Priesterweihe im Jahre 1980. Das ist nun schon 36 Jahre her. 2001 – vor 15 Jahren wurde er der Weihbischof in Münster. Nun ist der Weg in den Freistaat geplant. Dafür mussten die Staatsregierungen von Sachsen und Thüringen zustimmen, einfach so ging das nicht.

Heinrich Timmerevers Lebenslauf

  • Geboren am 25. August 1952 in Nikolausdorf (Landkreis Cloppenburg)
  • Ehefrau Maria, geb. Schmidt
  • 1972 Abitur am Clemens-August-Gymnasium, Cloppenburg
  • 1972-1974 Studium der Katholischen Theologie an der Westfälischen Wilhelmsuniversität Münster.
  • Aufnahme in das Theologenkonvikt Collegium Borromäum in Münster
  • 1974-75 Theologische Studien an der Universität Freiburg / Breisgau
  • 1975-77 Abschluss des Theologiestudiums an der Universität Münster
  • 1977-78 Kursus für Spiritualität der Fokolarbewegung an der Internationalen Schule in Frascati (Rom)
  • 1978 Eintritt in das Bischöfliche Priesterseminar Münster, Diakonatskursus
  • 7. Januar 1979 Diakonenweihe durch Bischof Heinrich Tenhumberg, Münster
  • 1979 Diakonatsjahr in Olfen, St. Vitus
  • 1980 Presbyteratskursus im Priesterseminar Münster
  • 25. Mai 1980 Priesterweihe durch Bischof Dr. Reinhard Lettmann im Dom zu Münster
  • 1980-1984 Vikar an der St. Vitus Pfarrkirche, Visbek
  • 1984-1990 Subdirektor am Bischöflichen Theologenkonvikt Collegium Borromäum Münster und Domvikar an der Domkirche zu Münster
  • 1990-2001 Pfarrer in St. Vitus, Visbek
  • ab 1993 zusätzlich Landespräses für Frauenseelsorge und Frauenbildung im Offizialatsbezirk Oldenburg und Landespräses der kfd (Kath. Frauengemeinschaft Deutschlands)
  • ab 2000 zusätzlich Pfarrverwalter der Gemeinde St. Antonius, Visbek-Rechterfeld
  • 6. Juli 2001 Ernennung durch Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Münster und zum Titularbischof von Tulana
  • 2. September 2001 Bischofsweihe im Dom zu Münster
  • 16. September 2001 Einführung als Bischöflicher Offizial für den Offizialatsbezirk Oldenburg (niedersächsischer Teil des Bistums Münster) mit Sitz in Vechta
  • Herbst 2001 bis Frühjahr 2009 Mitglied der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz
  • seit Juni 2005 Mitglied in der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste (IV) der Deutschen Bischofskonferenz
  • seit Dezember 2006 Mitglied in der Adveniat-Kommission
  • seit Oktober 2011 Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Kirchliche Bewegung und geistliche Gemeinschaften“ der Deutschen Bischofskonferenz
  • seit Dezember 2012 Bundesseelsorger des Malteser Hilfsdienstes

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