SUPERTALENTFREi wie DSDS

Da nicht genug zum Casting kommen, das Supertalent kommt zu dir.

Erinnert Ihr Euch? „Ich bin dor Ritschie. (…) Ich hob mir dos dursch Guggn
angeeignet.“
Nachdem bereits 2010 und 2011 zwei Michael-Jackson-Doubles den
Geschmack vom Pop-Titan Bohlen (61) nicht trafen, flüchtete dieser
bereits, bevor der Chemnitzer „Ritschie“ seinen Tanz aufführte. Dafür
kam eilig Oma Christl aus dem Publikum und wurde zur Jurorin.

„Ritschie“ war aus „nahe bei Chemnitz“ er „hat auf YouTube bereits 40 Likes und wurde 7 Mal geteilt“

Das war die Nummer mit dem Michael Jackson Imitator, bei der Dieter rausgerannt ist und eine ältere Dame seinen Job übernahm. Natürlich war das für den Einspieler – wie beim Supertalent nunmal gearbeitet wird. RTL trifft das an sich recht gut. Aber die Bewerber bleiben aus. Dabei steigen die Menschen nicht wirklich dahinter, es fehlt einfach der neue Kick. Das ist wie die Ehe – nach nunmehr 10 Jahren weiß das Supertalent nicht mehr zu überraschen.

DSDS und Superstar vor dem Quoten-Zwangsaus

Das ist nicht nur beim Talent so, sondern auch bei dem Gesangspendant – German Idol – oder However. Die US-Variante gibt es ja nicht mehr und in Deutschland öffnet man mit No Limits alle Grenzen. Das hat weniger mit „Nettigkeit“ zu tun, mehr mit: Es kommen nicht genug zum Casting. Man hatte versucht die Castings auszuweiten und kam  sogar nach Frankfurt (Oder) und Mallorca. Heute gibt es nur noch einen Ort, aber dafür darf jeder vor die Jury. Das war früher auch nicht so. Das Casting hat eine hohe Quote, man sieht halt gern dümmere, die sich zum Volldepp machen. Das einige bezahlt sind? Who cares – das ist beim Supertalent ja auch so. Es gibt nun auch keine 20 Mottoshows mehr, das war bei DSDS zu teuer. Wie gesagt, die schaut dann kaum noch jemand. Schon Sascha Grammel hatte mit „Hetz mich nicht“ direkt nach dem Superstar eine höhere Einschaltquote als DSDS zur Prime Time. Um die Leute zu locken, da muss DSDS heute auch noch Geld zahlen, der Plattenvertrag reicht nicht aus. Das lockt auch den letzten NERD aus dem Kabuff – die Chance auf 50000 Euro.

Neue Kicks oder kicken

Wenn nichts an einer Show neu ist, dann zieht eben nur das Casting die Menschen vor die Mattscheibe. Das wird auch geschaut und wird daher immer länger. Casting und Recall dauern Monate, die Finalshows (mittlerweile ohne eine Live-Jury) bekommt man in 4-6 Wochen runter. Das gilt für DSDS wie fürs Talent. Die Zeiten mit 10 Mottoshows sind vorbei. Eigentlich kann man vom Casting beim Supertalent auch gleich zum Finale. Es werden 100erte durchgelassen mit 3 oder 4 Sternen, aber in den Finals sind 10. Wo ist eigentlich der Rest geblieben? Bei DSDS fliegen dann mal gleich 3 raus und schon spart man wieder 3 Kulissen.
Beim Superstar kann man sich bei der Masse an Berwerbern eh nicht an alles erinnern, die kann man einfach rauskullern lassen. Man lädt am besten auch mal Heino ein und lässt Werbung machen, für CDs und Alben. Und beim Supertalent durfte ja schon immer jeder hin. Nun kommt das Supertalent auch nach Dresden zum Casting. Immernoch nicht genug Bewerber, aua. Im Jahr 2017 gibt es dann auch Castings in Groß Asbach und Gröde.

Auch Cinderella machts nicht besser

Der Gewinner letztes Jahr kam dann angeblich aus dem Publikum, klar die Cinderella Story. Und da wird auch angerufen. Es ist immer gut, wenn Sänger gewinnen – obwohl die ja eigentlich auch zu DSDS könnten, aber mit denen kann man CDs verkaufen. Nur die Story macht es möglich, dass viele Leute anrufen. Diese war gut, die Show selbst – so langsam ist es nur noch langweilig.

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Im Westen nix neues

Anders als bei Alarm für Cobra 11 (wo Semir gefühlt alle 3 Sendungen einen neuen Partner an die Backe bekommt) passiert bei den Castingsendungen nichts neues. Alles schon 1000 Mal gesehen. Bei der Sucht nach neuen Kicks muss bei den Sendungen wohl bald jemand sterben oder die Sendung stirbt. Und auch das ist nicht genug – die Formel 1 wird ja auch immer weniger geschaut – Vettel und Rosberg hin oder her. Man überholt auch? Toll – das mach ich auf der Autobahn 200 mal am Tag, aber Unfälle will man doch, Tragödie. Wo geht’s hin mit Deutschlands Fernsehkultur? Naja – erstmals in Form vom Supertalent nach Dresden.

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