Dämmen mit Styropor – die Vor- und Nachteile der EPS-Dämmung

Der Dämmstoff EPS (als Styropor bekannt)ist kostengünstig, flexibel und für viele Einsatzgebiete geeignet.
Am häufigsten werden in sie einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) für die Fassadendämmung eines eingesetzt.
Doch die EPS-Dämmung hat neben ihren vielen Vorteile auch einige Nachteile.

Vorteile einer EPS Dämmung

Wie gesagt werden EPS-Dämmplatten für die Fassadendämmung eingesetzt, häufig im Rahmen eines Wärmedämmverbundsystems. Dass diese Dämmart so weit verbreitet ist, hat gute Gründe. Die Vorteile der EPS Dämmung:

EPS ist Kostengünstig:
EPS-Dämmplatten im WDVS gehören zu den günstigsten Möglichkeiten der Fassadendämmung, was die Kosten angeht. Besonders bei den einfachen Fassaden ohne viele Kanten, Winkel oder Stuck bleiben die Kosten niedrig. Im Schnitt belaufen sich die Materialkosten auf 15 bis 20 Euro pro Quadratmeter. Das beinhaltet sowohl den Preis für die Platten, als auch Zusatzmaterialien wie Kleber, Sockelprofile oder das Fugendichtband.

Gute Dämmeigenschaften:
Mit einer Wärmeleitfähigkeit von niedrigen 0,035-0,045 W/(mK) verfügt EPS als Dämmstoff über ein wirklich gutes Wärmedämmvermögen. Ähnlich gute Dämmwerte weisen zum Beispiel Mineralwolle oder Zellulose auf. Es gilt: Je niedriger der Wert für die Wärmeleitfähigkeit, desto besser eignet sich ein Stoff zur Wärmedämmung.

Die geringste Wärmeleitfähigkeit besitzt übrigens das Vakuum. Also der materiefreie Raum, der auch komplett von Gasen (Luft) befreit ist. Aber auch das Gegenteil kann helfen. Ein mit Gas gefüllter Raum, gibt Wärme nur sehr schlecht weiter. Die EPS-Platten haben winzige Kunststoffbläschen. In diesen Bläschen ist ein Gas – zum Beispiel CO2 – eingeschlossen. Es kann natürlich nicht entweichen und schon wird die Wärme schlecht weitergeleitet.

Einfache Anwendung:
Die Dämmplatten sind wirklich einfach zu verarbeiten, sie können direkt auf die Wand geklebt werden. Es gibt auch Methoden zur Befestigung mit Dübeln. Das ist eine Arbeit, die auch Laien oder übermäßige DoItYourself-Qualitäten bewerkstelligen können. Aber dennoch: Fehler bei der Montage können die Wirkungsweise stark beeinträchtigen. Außerdem begünstigen solche Fehler eventuelle Schimmelbildung und die Haltbarkeit kann sich verringern. Das gilt ganz besonders bei der Anwendung im Innenbereich!

Nachteile einer EPS Dämmung

Den Vorteilen des Dämmmaterials EPS stehen allerdings auch Nachteile gegenüber:

Die hohe Brennbarkeit:
Der EPS Dämmstoff wird in der Baustoffklasse B1 geführt. Er gilt demnach als schwer entflammbar. Früher wurde bei EPS Platten das giftige Brandschutzmittel HBCD verwendet, das inzwischen verboten wurde. Im August 2015 endete die Übergangsfrist. Nun dürfen keine Dämmplatten mit HBCD mehr verkauft werden. Nachfolger ist das Flammschutzmittel Polymer-FR.

Brennen können EPS-Platten aber trotzdem, auch wenn sie nur schwer entflammbar sind. Wie kann es zu Bränden kommen? In der Vergangenheit gerieten Dämmplatten bei Schweißarbeiten, oder durch brennende Mülltonne an der Fassade in Brand. Bei Hausbränden natürlich auch. Es schmilzt das Polystyrol und tropft dann brennend an der Fassade herunter. Die Flammen breiten sich so aus und neben der schweren Entfalmmbarkeit stellt sich die nächste Eigenschaft dar. EPS Platten sind nur schwer zu löschen. Es kann durchaus passieren, dass das gesamte Wärmedämmverbundsystem an der Fassade abbrennt. Dabei entstehen immer giftige Gase, besonders gefährlich bei den alten Platten mit dem besagten Brandschutzmittel HBCD.

Fossile Rohstoffe:
Polystyrol ist ein Erdölprodukt. Die Rohstoffe für die Herstellung sind also fossilen Ursprungs und damit nur begrenzt verfügbar. Der Energieeinsatz bei der Herstellung von EPS-Platten gleicht sich aus, durch die Energie die bei der Wärmedämmung gespart wird, weil ja im wärmegedämmten Haus weniger Heizenergie verbraucht wird. Es gibt auch Dämmstoffe, die aus Recyclingprodukten hergestellt werden, etwa Zellulose.

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